Latexmatratze

Latexmatratze und Naturlatexmatratze Ratgeber und Kaufberater

Matratzen auf Basis des Naturprodukts Latex gehören zu den technischen Innovationen der Neuzeit. Obgleich sie bisweilen eher als Exot gelten und weniger verbreitet sind als konventionelle Matratzen mit Kaltschaum oder Federkern punkten sie durch ihre guten Formeigenschaften. Ausgehend vom Ausgangsmaterial unterscheidet man zwischen künstlichen Latexmatratzen und Naturlatexmatratzen.

Was ist eine Latexmatratze?

Produkte mit einem Kern aus Latex lassen sich in die Kategorie der Schaummatratzen eingliedern. Bezüglich ihrer Funktionsweise und Eigenschaften lassen sie sich kategorisch von klassischen Modellen mit Federkern abgrenzen. Zur Herstellung kommt das natürliche Material Latex zum Einsatz. Während günstige Matratzen auf Erdölbasis basieren, kommt in Naturlatexmatratzen nur biologisch erzeugter Kautschuk zum Einsatz. Die Nutzung des Stoffs geht zurück auf das 3. Jahrhundert nach Christus, als Mayas den Saft der Kautschukbäume zur Gewinnung eines gummiartigen Endproduktes gebrauchten. Durch Expeditionen erlangte der Stoff Bekanntheit in der westlichen Welt. Findige Forscher entwickelten den Naturstoff weiter und ermöglichten durch die Beimengung spezieller Lösungsmittel die Weiterverarbeitung zu verschiedenen Endprodukten.

Im Kern der Matratze liegt der Latex in einer aufgeschäumten Form vor. Sowohl das Ausgangsmaterial als auch die Menge entscheiden über das Gewicht sowie die Dichte des Kerns. Abhängig hiervon entwickeln sich verschiedene Komfortzonen und Liegeeigenschaften. Die Anzahl an Löchern im Kern entscheiden letztlich über die Flexibilität und Weichheit des Latexkerns. Grundsätzlich besitzen die Matratzenkerne zahlreiche Kanäle, vergleichbar mit Heizstäben, die eine entsprechende Belüftung gewährleisten sollen. Ein elastischer Stoff dient als Bezug und unterstützt die Anpassungsfähigkeit des Latexschaums. Je nach Modell sind auch Schichtmatratzen aus verschiedenen Schaumebenen erhältlich. Aufgrund des Aufbaus verfügen Latexmatratzen über eine hohe Formstabilität und Punktelastizität. Die Nutzung mit verstellbaren Lattenrosten ist problemlos möglich.

Was ist der Vorteil von Latexmatratzen?

Vergleichbar mit einem Federkern weist Latex optimale Eigenschaften in punkto Druckverteilung und Punktelastizität auf. Die optimierte Entlastung sorgt für einen ruhigeren Schlaf und unterstützt die Regeneration der Wirbelsäule. Im Vergleich zum Federkern arbeitet Latexschaum vollkommen geräuschfrei und ohne Wärmeverlust. Die leichte Bauweise ermöglicht auch die Nutzung von verstellbaren Lattenrosten. Obgleich der zahlreichen Vorteile eignen sich Latexmatratzen nicht für Personen mit bestehender Latexallergie oder einem hohen Körpergewicht aufgrund der Neigung zu Wärmestaus. Grundsätzlich sind die Matratzen mit einer hohen Lebensdauer gesegnet, allerdings zersetzt Naturlatex sich bedingt durch den Kontakt mit Körperschweiß. Im Vergleich zu konventionellen Matratzentypen sind die Anschaffungskosten im hohen Bereich angesiedelt.

Anhand der Eigenschaften lässt sich sowohl Bauch-, als auch Rücken- und Seitenschläfern eine Kaufempfehlung aussprechen. Auch Allergiker können aufgrund der guten hygienischen Beschaffenheit von der Matratze profitieren. Gut sind die Matratzen wegen ihrer idealen Wärmespeicherfähigkeit auch für leicht frierende Menschen.

Was kostet eine Latex Matratze?

Der Preis einer Latexmatratze gestaltet sich in Abhängigkeit zum Ausgangsmaterial. Künstlicher Latex lässt sich kostengünstig im Labor synthetisieren. Logischerweise spiegelt sich das im Handelspreis wieder. Reiner Naturlatex besteht vollständig aus natürlichem Kautschuk. Im Vergleich zum künstlichen Pendant bietet sie den Vorteil einer verbesserten Punktelastizität. Der vermehrte Arbeitsaufwand sowie höhere Materialkosten sorgen für einen entsprechend höheren Kaufpreis. Fachhändler bieten vermehrt Matratzen mit gemischten Ausgangsmaterialien an. Die aus synthetischem und natürlichem Latex bestehenden Matratzen vereinen die Vorteile beider Substanzen. Während künstlicher Latex leichter ist, bietet das natürliche eine verbesserte Körperanpassung.

Kosten für Schlafunterlagen aus natürlichem Latex fangen bei rund 500 Euro an. Nicht selten müssen Interessenten mit Kosten im niedrigen vierstelligen Bereich rechnen. Auch synthetische Latexmatratzen sind nicht zwangsläufig günstig. Je nach Modell lässt sich durch die Wahl der synthetischen Alternative 200 bis 300 Euro sparen.

Wie gestaltet sich die Pflege von Latexmatratzen?

Im Vergleich zu anderen Matratzen stellt Latexschaum erhöhte Pflegeanforderungen. Unabhängig ob natürlicher oder künstlicher Latex sind Matratzen dieser Art alle vier Wochen zu wenden. Auf diese Weise nutzt sich die Matratze von allen Seiten gleichmäßig ab, was eine langanhaltende Formstabilität gewährleistet. Von Natur aus hemmen Latexmatratzen die Entstehung und Vermehrung von Schimmel, Milben und Bakterien. Die regelmäßige Pflege und Reinigung der Matratze ist dennoch unumgänglich. Topper und Überzüge sind mindestens einmal wöchentlich zu waschen. Die Matratze selbst lässt sich mit entsprechenden Pflegesprays für Latex reinigen und behandeln. Im Zweifel gibt der Hersteller Auskunft über empfohlene Pflegemaßnahmen und Produkte.

Wie hoch ist die Lebensdauer einer Latex Matratze?

Initial wirkt der hohe Kaufpreis von Latexmatratzen auf Interessenten abschreckend. Die Investition soll sich allerdings bezahlt machen, da Latexschaum eine enorme Widerstandskraft und Formstabilität besitzt. Qualitative Produkte überzeugen mit einer unvergleichlichen Lebensdauer und Haltbarkeit. Je nach Pflegemaßnahmen ist eine Nutzungsdauer von 10 Jahren keine Seltenheit. Regelmäßiges Wenden und Lüften beugt Abnutzungserscheinungen vor. Matratzenauflagen und Topper können die Haltbarkeit der Produkte positiv beeinflussen. Die lange Lebensdauer ist nicht zuletzt der offenporigen Struktur des Latexkerns zu verdanken.

Wo liegen die Unterschiede zur Kaltschaummatratze?

Latexschaum und Kaltschaum sind beliebte Alternativen zum etablierten Federkern. Erstere bestehen aus synthetischem oder natürlichem Kautschuk. Letztere sind aus aufgeschäumten Polyurethan gefertigt, welches etwa zur Dämmung von Fußböden Verwendung findet. Namensgebend ist das Herstellungsverfahren, das ganz ohne Hitzezufuhr auskommt. Im Vergleich besitzen beide Matratzenarten eine hohe Punktelastizität und Lebensdauer. Auch in Bezug auf die Eignung für Allergiker und Belüftung steht Kaltschaum einer Latexmatratze nicht nach. Obgleich Kaltschaum hervorragende Schlafeigenschaften besitzt, bleibt der Schlafkomfort einer echten Naturlatexmatratze unerreicht, was sich im Vergleich auch im Preis widerspiegelt. Kaltschaummatratzen sind deutlich kosteneffizienter und schon für kleines Geld zu haben, während Matratzen aus echtem Kautschuk deutlich höhere Anschaffungskosten verursachen.

Latexmatratzen Test: Welche Naturlatexmatratze ist die beste?

Ausgehend von verschiedenen Testergebnissen der Institute Ökotest und Stiftung Warentest stachen einige Modelle als Testsieger hervor. Mit der Note “Gut“ ausgezeichnet ist das Modell Supra-Comfort des Herstellers Allnatura. Sie ist vollständig aus natürlichem Latex gefertigt und bietet aufgrund 7 verschiedener Zonen eine optimale Unterstützung der Körperzonen. Sie ist mit einer zusätzlichen Schulterzone ausgestattet. Sie eignet sich aufgrund ihrer ausgesprochenen Rückstellkraft optimal für unruhige Schläfer.

Sind Latexmatratzen zu empfehlen?

Aufgrund ihrer optimalen Eigenschaften eignen sich Latexmatratzen grundsätzlich für nahezu jeden Schlaftyp sowie für Allergiker. Im Vergleich zu anderen Schaumstoffen punktet ein Latexkern mit einer ausgesprochenen Atmungsfähigkeit und Formfestigkeit. Sie erweist sich als gute Investition für all jene, welche unter Rückenschmerzen leiden und eine hohe Punktelastizität erwarten. Trotz der optimalen Beschaffenheiten ist der Anschaffungspreis oft abschreckend. Alternativ bietet sich für jene mit schmalerem Budget der Kauf einer Matratze einer Misch-Latexmatratze an, welche die Vorzüge mit einem günstigeren Anschaffungspreis kombiniert.

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