Schlafapnoe – was ist das ? Ratgeber und Wissen zur Schlafapnoe
Menschen, die unter Schlafapnoe leiden, haben nachts Atemaussetzer. Häufig tritt Schlafapnoe in Verbindung mit Schnarchen auf. Meist sind es nicht die Betroffenen selbst, sondern der Partner, der nachts fest stellt, dass der Betroffene unter Atemaussetzern leidet. Durch die kurzen Atemaussetzer fühlen sich Betroffene am nächsten Tag müde und erschöpft. Doch Schlafapnoe kann nicht nur zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führen, auch der Blutdruck leidet unter den nächtlichen Atemaussetzern. Schlafapnoe kann zu Bluthochdruck führen. Wer unter Schlafapnoe leidet, sollte etwas dagegen tun. Unser Ratgeber auf Schlazimmer-Depot.de zum Thema Schlafapnoe.
Woran erkennt man Schlafapnoe?
Da Schlafapnoe im Schlaf geschieht, merken Betroffene selten selbst, dass sie unter den Atemaussetzern leiden. Meist werden sie durch den Partner, der neben dran schläft, darauf aufmerksam gemacht. Bei Schlafapnoe kommt es zu Atemaussetzern. Diese sind mindestens 10 Sekunden lang, können aber auch 20 bis 30 Sekunden oder sogar mehrere Minuten lang anhalten.
Kommt zur Schlafapnoe noch schnarchen hinzu, so bemerkt der Partner meist die Atemaussetzer, da das Schnarchen unterbrochen wird und nach einer Weile wieder einsetzt. Jedoch geht nicht jede Schlafapnoe mit dem Schnarchen einher.
Von Schlafapnoe spricht man, wenn es pro Stunde zu mehr als fünf Atemaussetzern von einer Dauer von mindestens 10 Sekunden kommt.
Wer unter Schafapnoe leidet, fühlt sich morgens meist gerädert, obwohl man durch geschlafen hat. Häufig wachen Betroffene mit einem trockenen Mund und Kopfschmerzen auf. Auch wirkt sich die Schlafapnoe am nächsten Tag auf die Konzentration aus und das Gedächtnis aus. Der gesunde Schlaf im Schlafzimmer rückt in die Ferne.
Schlafapnoe ist nicht gefährlich, sollte aber dennoch ärztlich untersucht und therapiert werden. Schlafapnoe kann gesundheitliche Folgen haben, die im schlimmsten Fall lebensverkürzend sind.
Verschwindet die Schlafapnoe irgendwann wieder?
Ob Schlafapnoe vollständig geheilt werden kann und wieder verschwindet, hängt unter anderem von der Ursache der Atemaussetzer ab. Es werden meist zwei Arten von Schlafapnoe unterschieden: die obstruktive und die zentrale Schlafapnoe.
Bei der obstruktiven Schlafapnoe kommt es aufgrund zu enger oder verlegter Atemwege zu Atemaussetzern. Die obstruktive Schlafapnoe kommt am häufigsten vor. Das Gehirn gibt den Atemmuskeln den Befehl, Luft zu holen, doch die Muskelkraft der Atemwege reicht nicht aus, um den Befehl auszuführen. Die Folge ist eine Atempause. Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, da ihm dieser nicht mehr in ausreichender Menge zugeführt wird. Als Reaktion führt der Körper eine Wachreaktion durch. Der Betroffene schreckt kurz auf und holt tief Luft. Meist merkt der Betroffene hiervon nichts. Doch da diese Reaktion den Schlafrhythmus stört, wirkt sich dies auf die Schlafqualität aus. Der Betroffene fühlt sich am nächsten Morgen unausgeschlafen und ist nicht erholt.
Die zu engen oder verlegten Atemwege der obstruktiven Schlafapnoe können Folgendes als Ursache haben:
- Übergewicht
- Schlafen in der Rückenlage
- Anatomische Besonderheiten, wie besonders große Mandeln oder einen weit hinten liegenden Unterkiefer
- ungewöhnlich starke Muskelentspannung durch Medikamente, Drogen oder Alkohol.
Der obstruktiven Schlafapnoe kann durch Behebung der Ursache meist schon sehr entgegen gewirkt werden. Der Verzicht auf Alkohol oder ein paar Pfunde weniger auf der Waage, verringern die Atemaussetzer meist schon so, dass der Betroffene einen erholsameren Schlaf hat.
Die zentrale Schlafapnoe ist nicht so leicht zu behandeln, da die Ursache im Gehirn, in der Steuerzentrale der Atemmuskeln, liegt. Das Gehirn gibt den Befehl, zu Atmen, nicht an die Atemmuskeln und es kommt zu Aussetzern der Atmung. Die Atmung setzt erst wieder ein, wenn die Sauerstoffzufuhr im Blut unter einen kritischen Wert sinkt. Bei der zentralen Schlafapnoe kann es vorkommen, dass die Atmung vor einem Aussetzer schon sehr flach ist. Zentrale Schlafapnoe hat meist medizinische Ursachen. So kann zum Beispiel ein Schlaganfall zu zentraler Schlafapnoe führen.
Kann Schlafapnoe gefährlich werden?
Schlafapnoe direkt ist nicht gefährlich, jedoch können die Folgen für den Betroffenen gefährlich werden. Müdigkeit und Unkonzentriertheit bergen generell ein hohes Risiko. Wer müde ist baut zum Beispiel beim Auto fahren schneller einen Unfall. Doch auch für das Herz und die Gefäßsysteme birgt Schlafapnoe Risiken. Wer unter Schlafapnoe leidet, muss mit einem höheren Risiko für:
- Bluthochdruck
- Herzrhythmusstörungen
- Herzschwäche
- Arteriosklerose
- Schlaganfall
- und Durchblutungsstörungen des Herzens, die bis zu einem Herzinfarkt führen können, rechnen.
Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Schlafapnoe?
Wer unter Schlafapnoe leidet, hat eine geringere Lebenserwartung als Menschen mit gesundem Schlaf. Die Lebenserwartung verkürzt sich um etwa 10 Jahre. Doch wer etwas gegen die Schlafapnoe unternimmt, kann die eigenen Lebenserwartung wieder erhöhen. So wirkt sich zum Beispiel ausreichend Bewegung im Alltag positiv auf die Lebenserwartung aus.
Wie hoch sind die Kosten bei einer Nacht im Schlaflabor?
Wer unter Schlafapnoe leidet, sollte unter Umständen einen Schlafexperten zu Rate ziehen. Meist verbringt man dann eine Nacht im Schlaflabor.
Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt über das eigene Schlafverhalten und weitere Gewohnheiten und Erkrankungen, wird man im Schlaflabor an verschiedene Messgeräte angeschlossen. Mit den Geräten werden unter anderem die Gehirn- und Muskelaktivitäten und die Sauerstoffsättigung gemessen. Nach der Auswertung der Messungen werden mit dem Arzt die Diagnose und die Therapieform besprochen.
Die Kosten für eine Nacht im Schlaflabor sind unterschiedlich. Große Schlafkliniken nehmen circa 500EUR pro Nacht, während ambulante Schlaflabore nur etwa 100EUR für eine Nacht berechnen. Im Vorfeld sollte mit der Krankenkasse abgeklärt werden, ob und wie viel sie übernimmt.
In welchem Alter tritt Schlafapnoe am häufigsten auf?
Etwa 2 bis 3% der Erwachsenen leiden an Schlafapnoe. Mit steigendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit, an Schlafapnoe zu erkranken. Männer sind dabei häufiger betroffen, als Frauen. Im Alter von 40 bis 60 leiden etwa 20% der Männer an Schlafapnoe. Im Alter von 60 bis 75 sind sogar schon etwa 60% der männlichen Bevölkerung betroffen. Aufgrund einer anderen Anatomie im Hals-Rachen-Bereich, leiden Frauen meist erst nach der Menopause unter Schlafapnoe.
Wie sollte man schlafen, wenn man unter Schlafapnoe leidet?
Wer unter Schlafapnoe leidet, sollte einiges für ein gutes Schlafklima beachten. So sollte keinesfalls auf dem Bauch geschlafen werden. Die ideale Schlafposition ist die Seitenlage. Auch sollte weitestgehend auf Nikotin und Alkohol, vor allem vor dem Schlafen, verzichtet werden. Wer unter Übergewicht leidet, sollte dies reduzieren. Dies kann einen sehr positiven Effekt auf die Schlafapnoe haben. Auch regelmäßige Schlafenszeiten sollten unbedingt eingehalten werden.
Wenn dies alles nicht hilft, kann auf ein Atemtherapiegerät zurück gegriffen werden. Diese nicht-invasive Atemmethode hält die Atemwege während des Schlafens offen. Atempausen und Schnarchen werden vermieden.
Hilft Sport gegen Schlafapnoe?
Sport wirkt sich generell positiv auf die Gesundheit aus. Auch die nächtlichen Atemaussetzer werden durch Sport verringert, denn physische Aktivität wirkt sich positiv auf die Schlafapnoe aus. Schon leichte Aktivitäten, wie Spaziergänge oder Treppen statt den Aufzug zu benutzen, machen einen Unterschied. Wer stattdessen lieber vor dem Fernseher sitzt, begünstigt nächtliche Atemaussetzer.
Nimmt man durch Schlafapnoe an Gewicht zu?
Schlafapnoe kann zu Übergewicht führen. Die meisten der Betroffenen sind übergewichtig. Wer unter Schlafapnoe leidet, sollte zunächst an eine Gewichtsreduktion denken. Denn durch das Übergewicht liegen die Atemwege nicht mehr so frei. So kann es zu nächtlichen Atemaussetzern kommen. Wer jedoch einige Kilos abnimmt, der kann die Atemaussetzer verringern.
Kann Schlafapnoe psychische Ursachen haben?
Schlafapnoe hat meist körperliche Ursachen und keine psychischen. Jedoch können die Folgen von Schlafapnoe, wie Schlafstörungen und ständige Müdigkeit, psychische Folgen haben. Häufig gehen depressive Erkrankungen mit Schlafstörungen, auch Schlafapnoe einher. Es gibt in einigen Fällen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Depressionen. Die Zuführung der Botenstoffe, die für den Wach- und den Schlafzustand zuständig sind, ist bei der Schlafapnoe gestört. Dies wirkt sich negativ auf die Psyche aus. Schlafapnoe und depressive Erkrankungen haben häufig dieselben Symptome, was eine Diagnose äußerst schwierig gestalten kann. So leiden sowohl Betroffene der Schlafapnoe als auch depressiv Erkrankte unter
- Müdigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Antriebslosigkeit
- Ängsten
- Frustration
- Müdigkeit
- Herzbeschwerden
- Schwindel
- Mundtrockenheit
- Kreislaufproblemen
- Libidoverlust
- Potenzproblemen
- Verspannungen
- Kopfschmerzen.
Gibt es Alternativen zu Schlafmasken?
Wer, trotz der bereits genannten Methoden, noch unter Schlafapnoe leidet, der muss wohl oder übel zu einer Schlafmaske greifen. Diese kann, zumindest am Anfang, beim Schlafen stören oder sogar drücken, wenn sie nicht richtig sitzt. Wer dies nicht möchte oder wem dies auch nicht hilft, der kann noch andere Maßnahmen ausprobieren.
So kann eine Unterkieferschiene helfen, die Atemaussetzer zu verhindern. Durch die Unterkieferschiene werden sowohl Zunge als auch Unterkiefer nach vorne geschoben. So werden die Atemwege offen gehalten. Die Unterkieferschiene wird von einem Lungen- oder Schlafarzt verordnet und von einem Zahnarzt ausgemessen und hergestellt.
Auch ein Zungenschrittmacher ist eine Alternative zur Schlafmaske. Dem Betroffenen wird ein Schrittmacher, ähnlich dem eines Herzschrittmachers, unter die Brust gesetzt. Eine Elektrode am Zwerchfell überwacht die Atmung. Kommt es zu einem Atemaussetzer, so wird ein Stromstoß abgegeben. Durch eine zweite Elektrode wird dann der Zungengrundnerz stimuliert. Der Zungengrundnerv spannt den Zungenmuskel an und sorgt so für einen freien Atemweg.
Verschlimmert sich Schlafapnoe mit zunehmendem Alter?
Im Prinzip kann Schlafapnoe jeden in jedem Alter treffen. Jedoch tritt Schlafapnoe im Alter, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, häufiger auf. Bei Frauen liegt die Hauptursache in der hormonellen Umstellung nach der Menopause. Sowohl Östrogen als auch Progesteron halten den Muskeltonus aufrecht und verhindern so nächtliche Atemaussetzer. Nach der Menopause ändert sich der Muskeltonus, bedingt durch den Hormonabfall. Doch auch die generelle Abnahme des Muskeltonus im Alter sowie die höhere Wahrscheinlichkeit, an Übergewicht zu leiden, begünstigen Schlafapnoe im Alter.
Welche Krankenkassen übernehmen die Kosten des Schlaflabors?
Die Kosten des Schlaflabors und der Behandlung werden von jeder Krankenkasse übernommen, sofern es eine medizinische Notwendigkeit gibt.
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